Beispiel 2: Stützenberechnung

In diesem Beispiel wird die Berechnung von verspringenden Stützenachsen besprochen.

Verspringende Stützenachsen

Bei mehrgeschossigen Gebäuden werden die Stützen zumeist über alle Stockwerke laufend ausgeführt. Dabei nimmt die Belastung der Stütze in der Regel von unten nach oben ab. Um Kosten zu sparen, werden die Stützenabschnitte in den einzelnen Stockwerken oft unterschiedlich ausgeführt. Bei Betonstützen hat der Statiker hier verschiedene Möglichkeiten.
  • Verwendung unterschiedlicher Betongüten
  • Unterschiedliche Bewehrung
  • Unterschiedliche Abmessungen
  • ...
Im Zusammenhang mit den Ausmitten ist hier der letzte angesprochene Punkt von Interesse. Solange die Stützenachse von unten nach oben durchläuft, die oberen Stützen also mittig auf die unteren aufgesetzt werden, gibt es keine Probleme. Diese Situation ist im folgenden Bild dargestellt.
Stütze
Anders sieht es aus, wenn die aufgehenden Abschnitte nicht mittig auf den Untergeschossen sitzen. Diese Situation ist im folgenden Bild dargestellt.
Stütze
Aufgrund der verspringenden Stützenachse erhält der untere Abschnitt schon durch Eigengewichtsbeanspruchung Biegemomente. Um diese Biegemomente auch im statischen System zu erhalten, muss die Stützenachse auch hier verspringen. Diese verspringenden Stützenachse kann der Statiker wahlweise durch die Definition eines Exzenters oder die Anordnung eines entsprechend kurzen Balkenstückes simulieren. Das statische System inklusive der Biegemomente sieht dann etwa folgendermaßen aus.
Stütze