Der Dialog 'Bemessungsergebnisse anzeigen'

Neben den Schnittgrößen werden bei einem statischen Systems auch die Bemessung bzw. die Beanspruchungen und Auslastungen berechnet. Die nötigen Berechnungsschritte sind von Norm zu Norm unterschiedlich. Prinzipiell sind die Verfahren aber ähnlich. Zunächst sind die maßgeblichen Schnittgrößen für die Berechnung zu ermitteln. Diese ergeben sich immer aus einer Kombination der definierten Lastfälle. Diese müssen an jeder Bemessungsstelle des Systems ermittelt werden. Die Kombinationsvorschrift, also die Art und Weise, wie die Einzellastfälle zu kombinieren sind, legt die einzelne Norm fest. Mit diesen extremalen Schnittgrößen wird im Falle von Betonquerschnitten eine Bemessung durchgeführt. Im Falle von Stahl und Holz werden die vorhandenen Spannungen mit den zulässigen Spannungen verglichen. Dabei sind bei den unterschiedlichen Normen verschiedenen Berechnungswege vorgeschrieben. Der Hauptunterschied liegt hier in der Berücksichtigung der Sicherheitsbeiwerte (auf der Einwirkungs- oder auf der Widerstandsseite).
Jedes Dokument kann Bauteile aus unterschiedlichen Materialien enthalten. Aus diesem Grund muss in jedem Dokument eine Bemessung für alle vorhandenen Normen durchgeführt werden können. Beim Anlegen eines neuen Dokumentes werden die Normen festgelegt, nach denen die Bemessung durchgeführt werden soll.
Auf diesem Dialog können alle Bemessungsergebnisse zur grafischen Darstellung ausgewählt werden.

Norm

Für jedes Dokument kann die Berechnung nach mehreren Normen durchgeführt werden. Die gewünschten Normen legen Sie beim Anlegen eines neuen Dokumentes fest. In dieser Listbox können Sie auswählen, für welche Norm die Bemessungsergebnisse dargestellt werden sollen.

Bemessungsgruppen

Sollten Sie eigene Bemessungsgruppen definiert haben, so können Sie hier eine von diesen auswählen. Im Regelfall ist dies nicht nötig, da eine Standardbemessungsgruppe automatisch für jede Norm generiert wird.
Für jede Bemessungsgruppe getrennt werden links neben dem Namen der Gruppe Signalpunkte angezeigt. Diese signalisieren den Zustand der Bemessung wie folgt:
  • FehlerEs liegt ein Problem mit den Eingabedaten vor. Die Bemessung kann überhaupt nicht gestartet werden. Der Grund für das Problem wird in der Meldungsansicht protokolliert
  • Noch unbekannteDie Eingabedaten sind in Ordnung. Die Bemessung wurde aber noch nicht durchgeführt.
  • Ergebnisse problematischDie Eingabedaten sind in Ordnung. Die Bemessung wurde durchgeführt. Es existieren aber Unbemeßbarkeitsstellen im System. Diese können für die Stahlbetonbau Bemessungsergebnisse über den Punkt "Unzulässig?" im Baum näher lokalisiert werden.
  • Ergebnisse OKDie Eingabedaten sind in Ordnung. Die Bemessung wurde durchgeführt. Es existieren keine Unbemeßbarkeitsstellen im System.

Details anzeigen

Bei Stäben öffnet sich der Stab- Detaildialog, bei Flächen der Flächen- Detaildialog, mit dem die Ergebnisse in jedem einzelnen Querschnitt analysiert werden können. Dieser zeigt die Ergebnisse für die gerade ausgewählte Bemessungsgruppe an.

Ergebnisse gleichzeitig anzeigen

Normalerweise wird immer nur ein einzelnes Ergebnis dargestellt (z.B. Sigma,Myd). Wenn Sie diesen Schalter aktivieren, werden alle ab diesem Zeitpunkt ausgewählten Ergebniskurven zusätzlich in die Grafik eingetragen. So können z.B. die Spannungen Sigma,Myd und Sigma,Mzd gleichzeitig dargestellt werden.

Ergebnisbaum - Bemessungsergebnisse

Aus diesem Baum können die Ergebnisse normbezogen ausgewählt werden. Der prinzipielle Aufbau des Ergebnisbaums ist bei jeder Norm gleich.
  • Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse
  • Getrennt nach dem Leitergebnis (z.B. obere und untere Bewehrung) die Zwischenergebnisse, die zu dem Ergebnis geführt haben.

Ergebnisbaum - Verlegebereiche

Neben den Bemessungsergebnissen lassen sich in diesem Baum auch die Bewehrung aus Verlegebereichen oder für die Berechnung von Zustand 2 zum Anzeigen auswählen. Da die Bewehrung auf das FE-Netz umgelegt wird verschwimmen die Grenzen der Verlegebereiche zwangsläufig je nach Maschengröße.
  • Bewehrung aus Verlegebereichen
    Es wird die Bewehrungsmenge [cm²/m] angezeigt, die sich rein aus den Verlegebereichen ergibt. Überlappen sich Verlegebereiche summiert sich deren Bewehrung in diesem Bereich.

  • Bewehrung für Zustand 2
    Es wird die Bewehrungsmenge [cm²/m] angezeigt, die für die Berechnung der Verformung im gerissenen Zustand verwendet wird.

    An Stellen, die von Verlegebereichen abgedeckt werden, kommt die Bewehrung aus selbigen.

    An allen Stellen einer Seite (oben/unten), die von keinem Verlegebereich abgedeckt werden, kommt die Bewehrung aus den Bemessungsergebnissen.

    Wenn die Option 'Mindestens berechnete Bewehrung in X' bzw. 'Mindestens berechnete Bewehrung in Y' eingeschaltet ist, wird zudem auch innerhalb von Verlegebereichen die Bewehrung aus den Bemessungsergebnissen verwendet, und zwar nach Richtung getrennt an allen Stellen, an denen das Bemessungsergebnis größer ist als die Bewehrung aus den Verlegebereichen.

    Bei den Bemessungsergebnissen wird für den Fall, dass es es mehrere Bemessungsgruppen gibt, pro Stelle das Maximum aus allen Bemessungsgruppen verwendet.

    Für Faltwerkselemente, in deren Bemessungsparameter die Option 'Abminderung im Zustand 2 berücksichtigen' ausgeschaltet ist, wird keine Bewehrung angezeigt.

  • Nicht durch Verlegebereiche abgedeckt
    Es wird die Bewehrungsmenge [cm²/m] angezeigt, die noch fehlt, um die erforderliche Bewehrung für alle Bemessungsgruppen allein aus den Verlegebereichen zu erreichen.

    Beschriftet werden also Stellen, an denen die Bewehrung aus den vorhandenen Verlegebereichen geringer ist als die erforderliche Bewehrung. Die automatische Bewehrung für Zustand 2 an Stellen ohne Verlegebereich, oder durch die Option 'Mindestens berechnete Bewehrung in ...', wird hier nicht berücksichtigt.

  • Fehlende Bewehrung für Zustand 2
    Es wird die Bewehrungsmenge [cm²/m] angezeigt, die der 'Bewehrung für Zustand 2' noch fehlt, um die erforderliche Bewehrung für alle Bemessungsgruppen zu erreichen. Für Faltwerkselemente, in deren Bemessungsparameter die Option 'Abminderung im Zustand 2 berücksichtigen' ausgeschaltet ist, entspricht das der Bewehrung aus den Bemessungsergebnissen.

    Um die erforderliche Bewehrung zu erreichen, kann man zusätzliche Verlegebereiche erzeugen, in bestehenden Verlegebereichen die Optionen 'Mindestens berechnete Bewehrung in X' bzw. 'Mindestens berechnete Bewehrung in Y' einschalten, oder im Bemessungsparameter die Option 'Abminderung im Zustand 2 berücksichtigen' aktivieren.